Das Bouldern
Beim Bouldern wird ohne Kletterseil und Klettergurt geklettert. Dabei bist du direkt am Naturfelsen oder in der Halle an Kunstwänden, jedoch immer auf sicherer Absprunghöhe über schützenden weichen Matten.
Boulderprobleme sind im Vergleich zu einer Kletterroute viel kompakter und können bereits aus nur wenigen, teils technisch anspruchsvollen Kletterzügen bestehen.
Während draussen die Route von der Natur vorgegeben ist, werden Routen in der Halle von einem Schrauber durch Griffe gesetzt.
Es gibt Sitz und Steh- Starts und die Startgriffe für die Hände sind vorgegeben. Es dürfen für die Startposition keine Griffe benutzt werden, die oberhalb der Startgriffe platziert sind.
Neben den Startgriffen, gibt es entweder einen Top-Griff, der mit beiden Händen berührt und kontrolliert gehalten werden muss damit der Boulder als gelöst gilt oder der Boulderer muss ganz auf den Boulderblock hinauf klettern, an dem das Boulderproblem geschraubt ist.
Ausrüstung und Training für draussen
Wesentliche Ausrüstungsteile die du beim Bouldern benötigst sind Kletterschuhe, Magnesiasack und Bouldermatten (Crashpads). Zusätzlich kannst du zur Prävention oder auch als Behandlung kleiner Verletzungen einen Tapeverband anlegen.
Da es keine Sicherung gibt, kannst du neben den Schutzmatten die Hilfe eines «Spotters» (Helfers) in Anspruch nehmen. Dieser soll, z.B. in starken Überhängen deinen Fall mit den Händen steuern, um dich in eine aufrechte Position zu drehen, die eine Landung auf den Füssen ermöglicht. Ziel ist es dabei nicht, dich aufzufangen, sondern ein unkontrolliertes Aufschlagen von Rücken und Kopf auf den Boden zu verhindern.
Beim Bouldern beanspruchst du deine ganze Kraft, trainierst das Gleichgewicht, deine Beweglichkeit sowie die Konzentration. Auch werden die koordinativen Fähigkeiten enorm gefördert.
Du animierst deinen Durchhaltewillen, die Kreativität und nicht zuletzt auch die Koordination im Team. Da fast alle Muskelgruppen beim Bouldern benötigt werden, setzt du immer den ganzen Körper ein.
Bei komplexen Bewegungsabfolgen wird deine Motorik und Sensorik verbessert und die Augen-Hand-Koordination gestärkt. Der Austausch, das gegenseitige Anfeuern und die Hilfestellungen werden gross geschrieben, dadurch wirkt diese Sportart sehr sozial und ist auch für Kinder perfekt geeignet.
Geschichte?
Seit den 70er Jahren zählt das Bouldern zu einer eigenen Disziplin des Sportkletterns und hat seit den 90er Jahren eine rasante Entwicklung erlebt. Bei den Kletterweltmeisterschaften 2001 in Winterthur war die Disziplin erstmals an einer Weltmeisterschaft vertreten.
Der Bouldersport wurde durch John Gill (USA) und Wolfgang Fietz (Deutschland) massgeblich mitgeprägt. Gill entwickelte bereits in den 50er und 60er Jahren neue Klettertechniken und verwendete dabei Elemente aus dem Geräteturnen.
Er verwarf die Drei-Punkt-Regel, nach der beim Klettern von den vier Haltepunkten stets drei mit dem Fels in Kontakt sein sollen. Er praktizierte stattdessen einen dynamischen Bewegungsstil. Hierdurch konnte er den Schwung der letzten Bewegung für den nächsten Zug nutzen, so dass eine fließende Gesamtbewegung, ein sogenannter „flow“ entstand.
Gill hat ausserdem die Verwendung von «Magnesia» in den Klettersport eingeführt. Mit diesem weissen Pulver wird die Griffigkeit der Hände erhöht und der auftretende Handschweiss getrocknet.
Dein erstes Mal am Boulder?
Egal ob du das erste Mal bouldern möchtest oder einfach das erste Mal bei uns bist – wir machen dir den Einstieg denkbar einfach.
Jeder startet mal ganz unten. Wir helfen dir, bei uns richtig abzuheben.